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1265. Mai 13. Breslau.

3 id. Maji.

Thomas, Bischof von Breslau, verleiht seinen Schulzen Joh. und Nedabilo sein Dorf Celcisce (nach Stenzel möglicher Weise Zedlitz, 1 Meile von Ohlau, doch wahrscheinlicher noch ein nicht mehr vorhandenes Dorf auf dem rechten Oderufer und vermuthlich identisch mit dem bei Stenzel Bisth.-Urk. S. 9 genannten Celche) zur Aussetzung nach deutschem Rechte, 2 Freihufen, eine freie Schenke, eine freie Mühle auf der Bistrec (jetzt Flössbach) und den 3ten Pfennig von dem deutschen Gerichte mit Ausnahme des Blutgerichtes. Die Bauern sind frei von povoz, prevod, strosa, cloca (Stenzel weiss hier keine Erklärung, ich möchte an die Last des Transports von Verbrechern denken), geben auch nicht Hühner, Eier, Käse (quod niune dicitur, vgl. Ducange unter nona) oder Lämmer, ausser was sie freiwillig dem Herzoge als Ehrung darbieten. Preterea nec venatores colligent nec stacionem nobis solvent, sed cum venerimus ad ipsos, omnia necessaria nobis dabunt et vectigalia ea vice. Von der bischöflichen Kollekte haben sie Nichts, von der herzoglichen nur die Hälfte zu zahlen. Dieselben haben die Zeidlereien in jenem Dorfe und die Wiesen um den gedachten Fluss, ausgenommen den Wald, der Ocowsto heisst, (1245 Otolz Stenzel Bisth. Urk. 9 vielleicht mit dem heutigen Ottag 1/2 M. N. von Ohlau zusammenhängend) und die Wiesen jenseits der Oder, welche sich der Bischof reservirt, doch sollen Jene auch in dem erwähnten Walde die Zeidlereien haben. Die Bauern der Schulzen zinsen im ersten Jahre 20 Urnen Honig, im zweiten 30 Urnen und von da an jährlich 50, eventuell in Geld einen Vierdung für die Urne. Die Schulzen haben den Zins einzutreiben und haften eventuell selbst für denselben.

Z.: Thomka Archid. von Oppeln, Mileyus Archid. von Liegnitz, Leonard canonici Wratislaviensi und Walther bischöflicher Diener.


Aus einer Handschrift der Stadtbibl. bei Stenzel Jahresbericht der vaterl. Gesellsch. f. 1844 S. 103 im D.-A. als Transsumt von 1373 unter der Sign. A. A. 68.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.